EIN NACHBERICHT von CHRISTINA EDER und CHRISTIAN PÖTZELSBERGER von WURZELART
TEIL 1 – Mit Kräutertopfen- und Feenmarmelade-Rezept von Christina

Am 11.Juni um 18:00 Uhr durften wir eine Kräuterwanderung in St. Lorenz anbieten. Unser Ziel war es, den Teilnehmer:innen den Umgang mit Wildkräutern in der Erkennung und Verarbeitung näher zu bringen und eine Brücke zu einem nachhaltigeren, klimafreundlichen Konsum und Ernährung zu bauen.




Nichts liegt näher, als gesunde Wildkräuter in seine tägliche Ernährung mit einzubauen, um seinen Körper zu stärken und dabei gleichzeitig Geldbörse und Klima zu schonen.
KRÄUTERTOPFEN
- 250g Topfen
- Optional etwas Sauerrahm
- 2 Hände voll Wildkräuter (z.B. Braunelle, Schafgarbe, Rotklee, Blüte vom Wiesenpippau, Flockenblume und Margerite)
- Salz und Pfeffer
Kräuter klein schneiden und mit den restlichen Zutaten mischen. Den Aufstrich nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Kümmel oder Knoblauch abschmecken und auf einem guten Stück Brot genießen.





Gemeinsam mit weit über 30 Teilnehmer:innen spazierten wir durch einen Teil von St. Lorenz und lernten die dort vorhandene Flora kennen. Wir hörten von längst vergessenen Baummehlen, Arzneien aus Mädesüß, eingelegten Knospen als Kapernersatz und anderen Schätzen am Wegesrand, mit denen man die Alltagsküche aufpeppen und erweitern kann.
Anhand der Vegetation lernten wir in den Wiesen zu lesen und zu erkennen, ob sie intensiv oder extensiv bewirtschaftet werden. Extensiv bewirtschaftete Blumenwiesen sind für unser Ökosystem extrem wichtig, denn wir sind auf die ineinandergreifenden „Zahnräder“ in unserem Ökosystem angewiesen.
Das indische Springkraut kennen die meisten von uns als „bösen, invasiven Neophyten“, jedoch durften wir erfahren, dass selbst dieser Neuling in unserer Flora als wichtiger Futterlieferant für Insekten seine Berechtigung bei uns hat. Wir Menschen können kulinarisch auf seine Samen und Blüten zurückgreifen. Im Herbst reifen seine Samen, die im Geschmack an Walnuss erinnern. Sie können roh genossen oder geröstet Speisen verfeinern. Vereinzelt sieht man das indische Springkraut schon blühen. Bald werden ganze Meere mit rosa Blüten zu finden sein. Die Blüten können ebenfalls gesammelt und zu Marmelade verkocht werden. Gerade junge Mädchen lieben diese pinke „Feenmarmelade“, die mit ihrem fein süßlichen Geschmack zum Träumen einlädt.

FEENMARMELADE aus dem DRÜSIGEN SPRINGKRAUT
- 2- 3 Hände voll mit Blütenblättern (von den grünen Pflanzenteilen trennen)
- 1,5 l Wasser
- Saft einer Zitrone
- 1kg Gelierzucker 2:1
- Optional Glitzerpulver aus der Backabteilung
Die Blüten im kalten Wasser mindestens 24 Stunden ziehen lassen, dann die Blüten abseihen und das pinke Wasser auffangen. Die übrigen Zutaten dazugeben und ca. drei Minuten köcheln lassen. Nach erfolgreicher Gelierprobe die Marmelade heiß in Gläser abfüllen.
Teil 2 folgt mit noch mehr leckeren Rezepten! 😀
Mit allen Sinnen die Natur wahrnehmen, schmecken und spüren ist das Selbstverständlichste und das Gesündeste zugleich.
Dank dieser von Green Makes organisierten Veranstaltung war es uns möglich, unser Wissen über Kräuter, deren Heilkräfte und kulinarische Bedeutung an zahlreiche Interessierte weiterzugeben. Wir durften Merkmale intensiver und extensiver Landwirtschaft und deren Bedeutung und auch Auswirkung auf unser Klima aufzeigen. Ohne den Organisationen Green Makes und der KEM Mondseeland würden solche Einblicke und Veranstaltungen der breiten Masse verwehrt bleiben. Das Green Makes-Angebot ist vielfältig, ein Schwerpunkt sind die regelmäßigen Stammtische. Durch die Stammtische zu unterschiedlichen Klimathemen können sich Gleichgesinnte austauschen und das Netzwerk für den Klimaschutz wächst.



