Mondseeland ohne (Zweit-)Auto: Ein Erfahrungsbericht

Busfahren in ländlicher Umgebung – nicht möglich?
Man braucht ein Auto, wenn man am Land lebt?
Diese Meinungen sind – zumindest im Mondseeland – nicht mehr letztgültig.

So denkt auch Monika Struber, Bewohnerin der Gemeinde Zell am Moos. Sie ist eine der Personen, die ihr Mobilitätsverhalten umgekrempelt haben und testet, wie man im Mondseeland ohne Auto zurechtkommt. In diesem Blogbeitrag erzählt sie einen Schwenk aus ihrem privaten und beruflichen Leben:

Seit fast einem Jahr findet man auch an den entlegensten Orten des Mondseelandes einen der mehr als 400 Haltepunkten des Postbus Shuttles.
Crazy eigentlich, weil man das so gar nicht gewohnt ist, dass man innerhalb von 300 m vor der eigenen Haustüre in den Shuttlebus einsteigen und das gebuchte Wunschziel in der Region anfahren kann. Das wollte ich ausprobieren. Es ist so ganz mein Ding, in Sachen Mobilität umzudenken und mich von neuen Erfahrungen überraschen zu lassen.

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“ (Mahatma Ghandi), ist mein Leitsatz, damit ich mich erinnere, wirklich selbst etwas zu tun.

Mir ist es ein großes Anliegen, unserer Erde die Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu schenken, die sie braucht. Und immer wieder frage ich mich: „Was kann ich konkret tun, wo fang‘ ich an und bin ich bereit, dafür etwas von meiner Bequemlichkeit und meinen Gewohnheiten aufzugeben?“

Nun hat sich etwas ergeben, eine Chance, die meine Familie mit mir ergriffen hat. Mein altes Auto hat endgültig den Geist aufgegeben und anstelle gleich eine Neuanschaffung zu tätigen verzichten wir (probeweise) auf unser Zweitauto. Nach 3 Monaten kann man sagen – es läuft. Natürlich, denn das Leben geht ja auch ohne Zweitauto weiter und irgendwie geht’s immer – wenn man will. Seither fahre ich oft öffentlich. Was ich bisher gelernt habe:
Es kann sehr entschleunigend wirken, einfach an der Bushaltestelle zu stehen und zu warten. Oder aus dem Busfenster zu schauen und die Landschaft vorüberziehen zu lassen und mit ihr die Gedanken.

Das ist es, was ich sonst als Yogalehrerin weitergebe, wenn ich Menschen hin zu mehr Leichtigkeit, Freude und Gelöstheit begleite. Ich werde ihnen empfehlen, öfters öffentlich zu fahren. Alles was man für die Erde Gutes tut, tut man für sich selbst – vice versa.

Gerade deshalb hat es mich auch zur LEADER-Region FUMO geführt. Das Projekt Postbus Shuttle spricht mich an und dafür setze ich mich gerne ein. Ganz konkret. Außerdem sind hier Menschen am Tun, denen die Entwicklung der Region hin zu einem menschen-, umwelt- und lebensfreundlichen Raum wichtig ist. Gemeinsam in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu gehen gibt Kraft, Orientierung und die Energie breitet sich weiter aus.

Wenn du mit mir sprechen möchtest bin ich für Fragen, Ideen oder zum Austausch gerne bereit.

1 Kommentar zu „Mondseeland ohne (Zweit-)Auto: Ein Erfahrungsbericht“

  1. Christina Deininger
    Christina Deininger

    Wow, gratuliere zu diesem Schritt und danke, dass du darüber berichtest, Monika! Ich finde das sehr bewundernswert und nachahmenswert. Ich wünsche dir noch viele gute Erfahrungen beim Selbstversuch ohne Zweitauto. Was ist das für ein Sackerl, dass du da vom Haltepunkt-Schild nimmst (oder hin hängst)?

    Hatte selbst unlängst Besuch von einer Freundin aus Pinsdorf. Ihre Familie verzichtet ebenfalls auf ein Zweitauto und sie ist tatsächlich mit dem Zug & Shuttle „angereist“. Das wäre ohne das Postbus-Shuttle nicht möglich gewesen. Hoffentlich fahren bald ganz, ganz viele Leute damit, damit sich der Fußabdruck pro gemachter Fahrt noch weiter reduziert!

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